Meran – das sind Gegensätze pur. Von kargen Felsregionen und ganzjährigen Schneefeldern geht es fast dreitausend Meter in die Tiefe, hinunter ins Passeiertal mit seinen Weinbergen, Palmen und dem milden Klima. In diesem zauberhaften Tal scheint das Böse weit weg.

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„Papi kommt bald wieder.“ War der Satz aus dem Mauerwerk gekommen?

In Meran geht die italienische Leichtigkeit des Seins mit der behäbigen Tradition der österreichischen K&K-Monarchie eine charmante Verbindung ein, von der sich Touristen scharenweise gefangen nehmen lassen. Doch helle Lichthöfe, romantische Bogengänge und weinselige Gemütlichkeit können täuschen: Das beschauliche Städtchen und seine Umgebung, wo einst Kaiserin Sissi kurte, verbirgt viele Geheimnisse und eine düstere Vergangenheit.

Von der Akustik dieser Gänge konnte man ja Halluzinationen kriegen.

Südtirol war bis in die jüngere Geschichte ein blutiger Ort, ein Zankapfel der Mächtigen. Volksaufstand der Tiroler gegen die Bayern und Franzosen unter der Führung von Andreas Hofer Anfang des 19. Jahrhunderts. Später dann das Gemetzel oben in den Bergen, zwischen den österreichischen „Kaiserjägern“ und den italienischen „Alpini“, die sich gegenseitig regelrecht abschlachteten. Und bald nach Kriegsende wieder Bomben. Die Südtiroler Untergrundorganisation BAS jagt reihenweise italienische Strommasten und andere Einrichtungen in die Luft. Erneut lassen Menschen ihr Leben um der Freiheit willen.

Die Saat der Gewalt wirkt in den Menschen nach. Das ist der Kern der vorliegenden Kriminalgeschichte. Abseits der elegant gestalteten Cafés und der Terrakotta-Passagen werfen geheimnisvolle Hinterhöfe und dunkle Gelasse ihre Schatten auf die Menschen in Meran. Die beiden Ermittler Luciano Pavarotti und Lissie von Spiegel werden im Laufe ihrer Zusammenarbeit immer tiefer in diese rätselhafte und abgründige Seite Merans eintauchen.

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