Luciano Pavarotti ist Commissario der Polizia di Stato und zuständig für Kapitalverbrechen. Was für ein Name für einen Commissario! Dass ihn manche Leute mit „Na, heute schon gesungen?“, begrüßen, daran ist er längst gewöhnt. Aber was ihn wirklich stört, sind seine figürlichen Abmessungen, die denen seines verstorbenen Namensvetters in nichts nachstehen. Dass er allerdings nicht immer übergewichtig war, verraten seine markanten, fast hageren Gesichtszüge.

„Mein Name ist Luciano Pavarotti,
und ich bin Kriminalkommissar!“

Auf sein logisches Denkvermögen ist Pavarotti stolz. Seine größte Schwäche sind seine – drücken wir es nett aus – Kontaktschwierigkeiten. Weniger wohlmeinende Zeitgenossen, zum Beispiel sein Vice Questore, werfen ihm mangelhafte Sozialkompetenz vor. Pavarotti weiß, dass ihm seine Partnerin wider Willen, die Deutsche Lissie von Spiegel, wiederholt aus der Patsche geholfen hat, aber ihre schnippische Art reizt ihn und verhindert, dass sich die beiden schnell näherkommen.

„Ja klar, und ich bin die Anna Netrebko!“

Besonders in Meran potenzieren sich Pavarottis Probleme. Die Meraner begegnen italienischen Staatsvertretern, wie Pavarotti einer ist, ohnehin mit äußerstem Misstrauen. Die Stadt war vor rund fünfzig Jahren eine der Hochburgen des Südtiroler Widerstands gegen die totale Eingliederung in den italienischen Staat. Wenn ein Italiener gegen einen der ihren vorgeht, mauern die Meraner. Auch wenn es um Mord geht. Trotzdem muss Pavarotti seine Fälle lösen, denn sonst ist es vorbei mit seiner Karriere…