In der außerordentlich lesenswerten Kolumne „Schmauchspuren“ im österreichischen Literaturmagazin „Buchkultur“ wird in Ausgabe 154 (Juni/ Juli 2014) auch der Commissario Pavarotti vorgestellt – und empfohlen. „Hocherfreulich“ nennt Rezensent Peter Hiess das Buch. Wenn Hiess dann Commissario Pavarotti noch als „weit gelungener als der üblich Lokalkrimi“ einstuft und den Südtirol-Krimi von Elisabeth Florin jenen Lesern ans Herz legt, die Donna Leon längst aufgegeben haben, dann wächst die Autorin natürlich vor Stolz gleich um mehrere Zentimeter. Die Schmauchspuren werden zeitversetzt auch bei der österreichischen Netzzeitschrift evolver.at veröffentlicht. Dort wird also demnächst online der gesamte Text zum Buch nachzulesen sein.
Peter Hiess ist übrigens einer der Mitbegründer von evolver, Rezensent mit eigenem Kopf, eigenen Geschmack sowie einem Sprachstil, der die Lektüre seiner Texte zum Vergnügen macht. Dabei verzichtet er (so der Eindruck) bewusst auf hochtrabendes Getue manch anderer Krimikritiker. Als ein Pseudonym hat er deshalb nicht ohne Grund offensiv „Dr. Trash“ gewählt und schleudert den „Klugscheißern aus den Qualitätsmedien“ zur Not auch ein Go!The!Fuck!Away! entgegen, wenn er ihre Meinung zu einem Buch nicht teilt. Den Lesern eines Karin Slaughter Romans hat er ob des fruchtlosen und unerträglichen Jammers im Buch schon mal eine Therapiestunde als Geschenk ausgelobt, wenn sie bis Seite 200 des Romans durchhalten. Ansichten und Einsichten vermittelt beispielsweise dieses Interview mit ihm.
Herzlichen Dank auch für seinen Hinweis in Schmachspuren auf die Veröffentlichung der Robert B. Parker Romane um den Kleinstadt Cop Jesse Stone in deutscher Sprache im Pendragon Verlag. Zur Sicherrheit hat Elisabeth Florin gleich alle drei Bücher der Reihe gekauft, im Urlaub gelesen und ist begeistert. Autor und Protagonisten hatte sie vorher nicht auf der Rechnung und freut sich umso mehr über ihre Neuentdeckung. Auch wenn sie die Fugur aus dem Buch im Kopf nur schwer mit einer Besetzung durch – den wesentlich älteren – Tom Selleck in der Verfilmung zusammen kriegt.
Wer als Autor Beispiele für einen lakonischen Sprach – und Erzählstil sucht, oder erlesen möchte, wie packende Texte fast vollständig ohne Adjektive auskommen können, der wird in diesen Robert B. Parker Krimis eindrucksvoll fündig.