Preise bekommen ja meistens die falschen Leute – diese Überzeugung vertreten in der Regel besonders jene Zeitgenossinen und -genossen, die bei einer Verleihung gerade mal wieder leer ausgegangen sind. Ausnahmen dieser These bestätigen die Regel . So eine rühmliche Ausnahme gabe es am vergangenen Wochenende. Da erhielt nämlich Hermann-Josef „Hejo“ Emons (der Gründer des gleichnamigen Verlages, nur dass der nicht Hejo heißt) vom Syndikat, der Vereinigung der deutschsprachigen Krimiautorinnen und -autoren, den Ehrenglauser für sein verlegerisches Gesamtwerk. Prima Entscheidung – Gratulation!

Als junge Autorin (leider in diesem Fall nur im Sinne von „neue Autorin“) ist man darauf angewiesen, dass ein Verleger die Möglichkeit eröffnet, bei ihm zu publizieren und damit erste Gehversuche im Literaturbetrieb zu tun. Das hat Hejo Emons bei mir, Elisabeth Florin, getan und das hat er bei vielen, vielen anderen Autorinnen und Autoren getan. Einige davon sind groß und bekannt geworden, aber auf die Einzelfälle kommt es in der Gesamtschau gar nicht an. Auf diese Weise hat Emons Spuren in der deutschen Krimiliteratur hinterlassen, die selbst der dümmste Kommissar nicht übersehen könnte. Deshalb wurde Emons zu Recht als verdienter Förderer und Entwickler des Genres überführt und dingfest gemacht.

Wenn man ihn dann persönlich trifft – bei mir war das bisher noch seltenst der Fall – dann hat man einen Verleger vor sich wie aus dem Bilderbuch. Begeistert für „seine“ Bücher und mit viel Bodenhaftung und das im allerallerbesten Sinne. Kein glatt gebügelter Buchmanager, sondern noch ein literarischer Überzeugstäter bester Schule. An dieser Stelle von einer kleinen Autorin dafür herzlichen Dank (liest er zwar nicht, muss aber trotzdem mal gesagt werden!), herzlichen Glückwunsch und Respekt.